Dienstag, 14. März 2017

Kurzanalyse des Lawinenabgangs Gaislachkogel – Rettenbachtal vom 13.03.2017

Eine 5-köpfige, geführte Gruppe fuhr gestern am frühen Nachmittag vom Gaislachkogel im Variantengelände Richtung Rettenbachtal ab. Auf ca. 2300m löste die Gruppe bei einem, im Steilgelände befindlichen Sammelpunkt ein Schneebrett aus. Vier Personen samt dem Führer wurden mitgerissen, während sich eine Person noch außerhalb der Lawine befand. Alle Personen waren mit Notfallausrüstung und Airbag ausgestattet. Die Airbags wurden von 3 der mitgerissenen Personen aktiviert, von einer Person nicht. Während jene mit aktiviertem Airbag teilverschüttet wurden, wurde die andere Person ca. 1,5m total verschüttet. Sie konnte nach 18 Minuten ausgegraben werden, musste jedoch reanimiert werden.

Übersicht der Lawine: roter Kreis: Verschüttungsstelle; grün: grober Auslösebereich; blaue Fähnchen: Sprengpunkte

Verschüttungsstelle jener Person, die reanimiert werden musste. (Foto: 13.03.2017)

Pfeil: Einfahrtsbereich; rote Kreise: Sprengpunkte; blauer Bereich: Sammelpunkt

Lawinenbahn (Foto: 13.03.2017)

Blick vom Sammelpunkt Richtung Verschüttungsstelle der reanimierten Person (Foto: 13.03.2017)

Im gesamten Rettenbachtal wurden zahlreiche, sehr erfolgreiche Lawinensprengungen durchgeführt, jene zwei im Nahbereich der Lawine zeitigten jedoch keinen Erfolg. Die bei der Lawine relevante, bodennahe Schwachschicht war offensichtlich in diesem Bereich nicht durchgängig.

Blick taleinwärts vom Lawinenkegel. Sehr gute Sprengerfolge samt viele Spontanauslösungen seit 09.03. (Foto: 13.03.2017)

Bodennahe Schwachschicht beim Anriss, die erst durch große Belastung gestört werden konnte. (Foto: 13.03.2017)

Wetterverlauf der vergangenen Tage